Familienstrukturen sind der unbewusste Motor der Geschichte. Von dieser bahnbrechenden Erkenntnis aus erzählt Emmanuel Todd die Geschichte der Menschheit neu: Vom frühen Homo sapiens, der in Kleinfamilien lebte, über die großen Kulturen des Altertums mit ihren immer komplexeren Großfamilien bis zur Rückkehr des...
Vorwort zur deutschen Ausgabe Einführung: Die Entwicklung der Familienstrukturen und die Umkehr der Geschichte 1. Die Differenzierung der Familiensysteme: Eurasien 2. Die Differenzierung der Familiensysteme: Das indigene Amerika und Afrika 3. Homo sapiens 4. Judentum und frühes Christentum: Familie und Alphabetisierung 5. Deutschland, der Protestantismus und die Alphabetisierung 6. Der große geistige Wandel in Europa 7. Bildungsaufschwung und Wirtschaftsentwicklung 8. Säkularisierung und Krise des Übergangs 9. Die englische Matrix der Globalisierung 10. Homo americanus 11. Die Demokratie trägt immer noch Züge ihres Ursprungs 12. Das Hochschulwesen untergräbt die Demokratie 13. Eine Krise in Schwarz und Weiß 14. Donald Trump als Wille und Vorstellung 15. Das Gedächtnis der Orte 16. Gesellschaften mit Stammfamilie: Deutschland und Japan 17. Die Metamorphose Europas 18. Gesellschaften mit kommunitärer Familie: Russland und China Postskriptum: Die Krise der westlichen Demokratie Anmerkungen
Familienstrukturen sind der unbewusste Motor der Geschichte. Von dieser bahnbrechenden Erkenntnis aus erzählt Emmanuel Todd die Geschichte der Menschheit neu: Vom frühen Homo sapiens, der in Kleinfamilien lebte, über die großen Kulturen des Altertums mit ihren immer komplexeren Großfamilien bis zur Rückkehr des Homo americanus zur Kernfamilie der Steinzeit. Wer die Lage der Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts verstehen will, sollte dieses luzide Buch des großen französischen Querdenkers lesen. Westliche Waren und Lebensstile dringen bis in die letzten Winkel der Welt vor, und doch sind wir von einer globalen Einheitskultur weit entfernt. Emmanuel Todd zeigt, wie sich seit der Steinzeit unterschiedliche Familiensysteme verbreitet haben, die bis heute die Mentalitäten zutiefst prägen. Er beschreibt die Dynamik der amerikanischen Gesellschaft mit ihren primitiven Kleinfamilien und die Unbeweglichkeit von Kulturen mit hochkomplexen patriarchalischen Großfamilien, und er erklärt den europäischen Konflikt zwischen einer deutschen Stammfamiliengesellschaft und Gebieten mit egalitären Familienstrukturen. Werden diese tief verankerten Unterschiede bei der Lösung der gegenwärtigen Krisen nicht berücksichtigt,gerät die Demokratie unter die Räder. «Unsere Moderne», so Todd, «erinnert an einen Marsch in die Knechtschaft.»
Emmanuel Todd ist einer der prominentesten und meistdiskutierten Soziologen Frankreichs. Weltbekannt wurde er, als er 1976 in 'La chute finale' den Zusammenbruch der Sowjetunion voraussagte. Seine Bücher 'Weltmacht USA. Ein Nachruf' (2002) und 'Die unaufhaltsame Revolution' (mit Youssef Courbage, 2008) wurden in Deutschland zu Bestsellern. Bei C.H.Beck erschien von ihm zuletzt 'Wer ist Charlie? Die Anschläge von Paris und die Verlogenheit des Westens' (2015).