Maurice Halbwachs (1877-1945) gehört - neben Marcel Mauss - zu den wichtigsten Vertretern der französischen Soziologie in der Nachfolge von Émile Durkheim. Halbwachs gilt als der Klassiker der Gedächtnissoziologie. Dietmar J. Wetzel gibt einen systematischen Überblick über die zentralen Werke und Begriffe von...
Vorwort I. Einleitung II. Maurice Halbwachs: ein passionierter Wissenschaftler und politisch engagierter Intellektueller Kindheit und Jugend, Zeit der Ausbildung (1877¿-¿1901) Beginn der Forschungskarriere: zwei Aufenthalte in Deutschland (1902¿-¿1910) »J¿étais assez maître de mon allemand«¿¿ eine Ausweisung Die Zeit des Ersten Weltkriegs Professor in Straßburg: Zeit des Austauschs und der Produktivität (1919¿-¿1935) Zur Situation der Straßburger Universität Germanophilie und Interdisziplinarität mit Grenzen Professuren an der Sorbonne und Zweiter Weltkrieg (1935¿-¿1943) Collège de France, Deportation und Tod in Buchenwald (1944¿-¿1945) III. Denken im Kontext: Halbwachs¿ wissenschaftliches Milieu Die Année sociologique Halbwachs und die Durkheim-Schule Die Mitarbeit in der Annales: M. Bloch und L. Febvre Soziologie und Geschichtswissenschaft Soziologie und Psychologie Soziologie und Geografie (soziale Morphologie versus Humangeografie) Soziologie und Wirtschaftswissenschaften Die Annales sociologiques (1934¿-¿1942) IV. Einflüsse, Lehrer und Weggefährten Henri Bergson Émile Durkheim François Simiand Marcel Mauss Charles Blondel V. Hauptwerke: Drei Studien zum kollektiven Gedächtnis Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen (1925) Stätten der Verkündigung im Heiligen Land. Eine Studie zum kollektiven Gedächtnis (1941) Das kollektive Gedächtnis VI. Zentrale Aspekte des Gesamtwerks Soziologie und kollektive Psychologie Soziologie der sozialen Klassen und der Lebensweisen Soziologie und Ökonomie Soziologie des Selbstmordes Soziologie der sozialen Morphologie VII. Halbwachs¿ Vermächtnis Sterben und Tod Was bleibt? VIII. Wirkungen und Aktualität Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen Wirtschafts- und Arbeitssoziologie Stadt, Klasse und Sozialstruktur/soziale Morphologie Fazit IX. Literatur Primärliteratur: Bücher von Maurice Halbwachs Aufsätze, Rezensionen und Vorträge von Maurice Halbwachs Auswahlbibliografie und Sekundärliteratur X. Zeittafel Danksagung Zum Autor Sachregister Personenregister
Maurice Halbwachs (1877-1945) gehört - neben Marcel Mauss - zu den wichtigsten Vertretern der französischen Soziologie in der Nachfolge von Émile Durkheim. Halbwachs gilt als der Klassiker der Gedächtnissoziologie. Dietmar J. Wetzel gibt einen systematischen Überblick über die zentralen Werke und Begriffe von Halbwachs und die ihn dabei prägenden Einflüsse. Er zeigt, dass Halbwachs neben seinen breit rezipierten Gedächtnisstudien ein weitgehend unbeachtet gebliebenes Werk hinterlassen hat, das zur Wiederentdeckung einlädt. In seinen Arbeiten zur Soziologie und Sozialpsychologie des Gedächtnisses - am bekanntesten sind >Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen< und >Das kollektive Gedächtnis< - gelingt es Halbwachs als erstem empirischen Soziologen der französischen Schule zu zeigen, dass es sich bei Erinnerungen an die Vergangenheit wesentlich um Rekonstruktionen im Lichte der Gegenwart handelt. Neu zu entdeckende Arbeiten sowie Übersetzungen ins Deutsche zeigen jedoch vermehrt, dass das Potenzial einer von Halbwachs intendierten >Wissenschaft vom Menschen< weit über seine kulturwissenschaftliche Rezeption als Gedächtnisforscher hinausreicht. Halbwachs hat sich mit ganz verschiedenen Themen auseinandergesetzt, die ihn als >kompletten Soziologen< ausweisen: Arbeits- und Wirtschaftssoziologie, Soziologie der sozialen Klassen, Stadtsoziologie, Soziologie des Selbstmordes, soziale Morphologie und Statistik. In dieser 2., überarbeitete Auflage wurden neuere Literatur und Forschungsergebnisse aus dem französischen, deutschen und englischen Sprachraum eingearbeitet.
Maurice Halbwachs (1877–1945) gehört – neben Marcel Mauss – zu den wichtigsten Vertretern der französischen Soziologie in der Nachfolge von Émile Durkheim. Halbwachs gilt als der Klassiker der Gedächtnissoziologie. Dietmar J. Wetzel gibt einen systematischen Überblick über die zentralen Werke und Begriffe von Halbwachs und die ihn dabei prägenden Einflüsse. Er zeigt, dass Halbwachs neben seinen breit rezipierten Gedächtnisstudien ein weitgehend unbeachtet gebliebenes Werk hinterlassen hat, das zur Wiederentdeckung einlädt. In seinen Arbeiten zur Soziologie und Sozialpsychologie des Gedächtnisses – am bekanntesten sind ›Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen‹ und ›Das kollektive Gedächtnis‹ – gelingt es Halbwachs als erstem empirischen Soziologen der französischen Schule zu zeigen, dass es sich bei Erinnerungen an die Vergangenheit wesentlich um Rekonstruktionen im Lichte der Gegenwart handelt.
Neu zu entdeckende Arbeiten sowie Übersetzungen ins Deutsche zeigen jedoch vermehrt, dass das Potenzial einer von Halbwachs intendierten ›Wissenschaft vom Menschen‹ weit über seine kulturwissenschaftliche Rezeption als Gedächtnisforscher hinausreicht. Halbwachs hat sich mit ganz verschiedenen Themen auseinandergesetzt, die ihn als ›kompletten Soziologen‹ ausweisen: Arbeits- und Wirtschaftssoziologie, Soziologie der sozialen Klassen, Stadtsoziologie, Soziologie des Selbstmordes, soziale Morphologie und Statistik.
In dieser 2., überarbeitete Auflage wurden neuere Literatur und Forschungsergebnisse aus dem französischen, deutschen und englischen Sprachraum eingearbeitet.
Prof. Dr. habil. Dietmar J. Wetzel, Professur für Sozialwissenschaften und Leitung Department Pädagogik an der MSH Medical School, Hamburg, Dipl. Frankreichwissenschaftler, Dozent an der Universität Basel und an der ZHAW Winterthur. Co-Leiter des SNF-Projektes »Transformative Gemeinschaften als innovative Lebensformen?«, Universität Basel (2016-2021); Vertretungsprofessor (Soziologie der Lebensführung und Nachhaltigkeit) an der Universität Hamburg im Fachbereich Sozialökonomie (2017-2018): Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Soziologische und politische Theorien, Gedächtnissoziologie, Resonanz-, Affekt- und Körpersoziologie, Nachhaltigkeit und Lebensführung, Qualitative Sozialforschung. Wichtige Buchpublikationen: Metamorphosen der Macht. Soziologische Erkundungen des Alltags (Norderstedt, BoD 2019), Zur Aktualität von Jacques Rancière (mit T. Claviez) (Wiesbaden, Springer VS 2016), Soziologie des Wettbewerbs ¿ eine kultur- und wirtschaftssoziologische Studie der Marktgesellschaft (Wiesbaden, Springer VS 2013); Perspektiven der Aufklärung ¿ zwischen Mythos und Realität (Hrsg.) (München, Fink 2012).